Wie setzt sich der Preis einer Rassekatze zusammen?
Oft werde ich gefragt, weshalb eine Ragdoll (relativ) teuer ist, denn egal bei welchen (seriösen) Züchtern nachgefragt wird, die Preise spielen meistens in derselben Liga: sie starten in der Regel bei minimum 950 € aufwärts bis 2.000 € für ein Liebhabertier, je nachdem welcher Service in Form von Gesundheitsvorsorge, Kastration, Ausstattung und Beratung geboten wird.
Die Frage ist durchaus berechtigt, denn Sie als Kittenkäufer haben natürlich das Recht zu wissen, wofür Sie Ihr Geld geben.
Eine seriöse Zucht ist mit folgenden Kosten verbunden:
– Anschaffungskosten einer oder mehrerer Zuchttiere sowie deren laufende Unterhaltskosten wie Streu, hochwertiges Futter, Gesundheitsvorsorge wie Impfungen, Entwurmungen, Vitamine, (gestiegene) Tierarztkosten für allgemeine Checks oder im Krankheitsfall. Die Anschaffungskosten für ein Zuchttier aus einer guten Zucht mit vollem Stammbaum und Gesundheitschecks beträgt minimum mittlerweile 1.800 € ( wobei das ein absoluter Freundschaftspreis ist ;-) bis zu 4.000 €.
– Untersuchungen der Zuchttiere auf rassespezifische Krankheiten
– Deckkosten einschließlich Fahrtkosten über teilweise viele km
– Schwangerschaftsvorsorgekosten
– Kosten für die Gesundheitsvorsorge der Kitten wie Entwurmungen, Kotprofile, Entwurmungen, Impfungen, Chippen, Tierarztbesuche im Krankheitsfall (am Wochenende die Notfallgebühr der Tierärzte nicht zu vergessen), Aufwendungen für Vitamine, Darmprobiotika etc. (auch hier sind die gestiegenen Tierarztkosten aufgrund der neuen Gebührenordnung seit 11/2022 nicht zu unterschätzen!)
– gesundes, hochwertiges Futter
– Streu
– Vereinskosten
– Kosten für die Webseite
– Fachliteratur
– Anschaffung und bei Bedarf Erneuerung der Grundausstattung für die Zucht wie Wurfbox, Kittengehege, Spielzeug, Decken, Desinfektionsmittel, Handschuhe, Aufzuchtmilch, Kratzbäume u.s.w.
– Anschaffung und regelmäßige Erneuerung von Verschleißteilen wie Kratzmöbel und Körbchen
– Aufwendungen für die Kittenpakete, die jeder Kittenkäufer erhält
– und vieles mehr…
Wenn Sie all diese Kosten zusammenzählen werden Sie sehen, dass im Kittenpreis noch längst eine Sache nicht enthalten ist: nämlich die Zeit, die jeder Züchter in seine Zucht investiert. Die Zeit, die er zur Weiterbildung, Pflege und Aufzucht der Kitten investiert. Die Zeit, die er Tag und Nacht neben der werdenden Mutter wacht bis sie schließlich glücklich und schnurrend mit ihren Babys in der Wurfbox liegt. Die Zeit, die er bangend Tag und Nacht investiert, um ein Kitten durchzubekommen, das so viel schwächer als seine Geschwister ist. Die Zeit, die ein Züchter in Tierarztbesuche einschließlich langer Wartezeiten, Sozialisierung und Beratung der neuen Kitteneltern investiert. Die Zeit, die ein Züchter auch lange nach der Abgabe investiert, um den Kittenkäufern auch Jahre nach der Abgabe noch bei Problemen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
Zuletzt mit Geld nicht aufzuwiegen sind die Tränen, die jeder Züchter vergießt, sollte er doch mal den Kampf um ein Kitten verlieren oder wenn er eine liebgewonnene Zuchtkatze/-kater nach Jahren der gegenseitigen Liebe in Liebhaberhände abgibt, damit das geliebte Tier dort jenseits des Zuchtsstresses den Rughestand genießen kann.
Besondere Dinge haben ihren Preis und jeder muss für sich entscheiden, ob er oder sie bereit ist, einen solchen für ein neues Familienmitglied zu bezahlen. Daher verhandeln wir in unserer Zucht nicht über den Preis, denn wir haben nicht vor an der Gesundheit und dem Wohlergehen unserer Katzen/ Kitten oder an der Auswahl unserer Zuchttiere zu sparen.